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Ganz schön bunt – Holzspielzeug und -möbel auffrischen

Achtung: Dieser Text enthält Links, die als Informationen dienen sollen, die aber auch als Werbung aufgefasst werden können.

Nachhaltig leben heißt auch, gebrauchtes Spielzeug und gebrauchte Möbel zu nutzen. Beides lässt sich sehr gut aufarbeiten.

Als sich das Winterkind anmeldete, war  klar, dass kein neuer Hochstuhl gekauft werden würde, sondern der alte Stokke Tripp Trapp aufgefrischt werden sollte. Er war über viele Jahre nur als Trittleiter und Schuhablage benutzt worden und sah dementsprechend aus.

 

Da es den Hochstuhl inzwischen auch farbig (übrigens finden sich auf der Stokke-Homepage keine Hinweise über die Qualität der Farben!)  gibt und sich „Geschmäcker“ ändern, sollte auch unser seine Farbe ändern. Nun suchten wir natürlich nach für Kinder unbedenklichen Farben, Lasuren und / oder Lacken.
Im Fachhandel bekamen wir recht schnell die Krise, weil oft kompetente Beratung fehlte und wir auf allen Behältern mühselig selbst nachlesen mussten.

Dabei stellten wir fest, dass es auf jeden Fall nicht ausreicht, lösungsmittelfreie oder wasserlösliche Produkte zu kaufen oder sich gar auf den blauen Umweltengel zu verlassen. Der „bescheinigt“ nämlich nur, dass das Produkt frei von synthetischen Duftstoffen, Flammschutzmitteln und Holzschutzmitteln ist und Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet wurde. Auf Kinderspielzeug und -möbel bezieht er sich noch gar nicht.

Egal, ob für einen Innen- oder Außenanstrich, ob Lasur oder Lack, welche Firma, beim Kauf muss man unbedingt auf Hinweise wie „Gemäß DIN EN 71-3 für Kinderspielzeuge geeignet“ „Schweiß- und speichelecht nach DIN 71-3“ achten. Oft findet sich auf dem Behälter auch ein entsprechendes Piktogramm wie Bauklötze oder ein Hund auf Rollen.
Auch wenn man eine Farbe nach DIN EN 71-3 gefunden hat,

sollte man grundsätzlich wissen,

dass die Einhaltung von DIN-Normen freiwillig [3] ist, es sei denn der Gesetzgeber schreibt irgendwann ihre Einhaltung vor;

dass die Anforderungen der DIN EN 71-3 nur an (Holz)-Spielzeug gestellt wird, das auf dem europäischen Markt verkauft wird;

dass sich die EN 71-3 nur auf Grenzwerte ganz bestimmter Giftstoffe bezieht. Dazu zählen Antimon, Arsen, Barium, Blei Cadmium, Chrom, Quecksilber und Selen;

dass die Einhaltung der EN 71-3 bescheinigt wird, sobald diese Grenzwerte unterschritten werden;

dass diese DIN leider nicht alle tatsächlich möglichen Schadstoffe umfasst;

dass die EN 71-3 eigentlich nur garantiert, dass Kinder unter 3 Jahren von den Inhaltsstoffen nicht  krank werden, wenn sie das Spielzeug in den Mund nehmen.

Mehr zu lesen zur gesamt DIN EN 71 gibt es hier [4]

Vor dem Schleifen und Lackieren 0der Lasieren des Hochstuhls sollte er komplett auseinander gebaut werden, damit die Teile einzeln lackiert / lasiert werden können. Das ist nicht schwierig. Achtet beim Lackieren des Hochstuhls unbedingt darauf, dass der herausnehmbare Bügel, der das Kind vor dem Herausfallen bewahrt, an den  Enden nicht zu dick lackiert wird, da sie sonst nicht mehr in die Öffnungen passen!

Wir haben sowohl den Stuhl als auch unser betagtes sirch [5]Rutschefahrzeugmit dem grauen und roten Acryl-Buntlack  seidenmatt von „Renovo“ aufgefrischt. Diese Lacke sind übrigens untereinander mischbar. Es gibt aber auch noch viele andere Produzenten kinderfreundlicher Holzfarben. Man findet sie in jedem Baumarkt.

 

Auch für Ungeübte ist das Auffrischen machbar [8].  Bestimmt gibt es noch viele andere Anleitungen. Eigentlich muss nur geschliffen und gestrichen und mit Geduld gearbeitet werden. Wer kann, sollte draußen, im Keller oder auf dem Dachboden schleifen, denn es entsteht viel Staub, egal ob von Hand oder mit Maschine gearbeitet wird. Hier findet man einen guten Beitrag [9] zu nützlichen Werkzeugen und Materialien.

Hier noch ein ganz anderes Beispiel: Die alte Gründerzeit-Essgruppe wurde nach kurzem Anschliff mit Acryllack besprüht und zur Arbeitsecke umfunktioniert. Das Arbeiten mit einer Sprühpistole hat durchaus Vorteile. Mehr dazu erfahren kann man hier [10].

 

Das Bauen dagegen erfordert schon etwas Erfahrung und vor allem viel Geduld und Ausdauer.

Die Regalwände wurden übrigens aus billigen, unbehandelten Fichtendielen gebaut. Sie bedecken ca. 10 Meter Wände von der Erde bis zur Decke und sind beliebig veränderbar, wie man hier sehen kann. Außerdem ist gut zu erkennen, dass wir wirklich keine Profis sind.

 

Der Lack wurde mit einer Schaumstoffrolle aufgetragen. Die Gesamtkosten beliefen sich auf gut 300€ inklusive der Holzanlieferung.

Die Regenbogenwippe  haben wir anhand dieser Vorlage [11], allerdings größer nachgebaut und dabei die vegane Naturehome-Lasu [12]r verwendet.

 

Und dieser „Kerl“  vom Flohmarkt ist der nächste „Auffrisch-Kandidat“.

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Dieser Text beruht auf eigenen Erfahrungen und den verlinkten Informationen.

Er dient nur zur Erstinformation und besteht weder auf Vollständigkeit noch gibt er Garantien.

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