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Vegan in Lüneburg

Blick auf den alten Hafen

Achtung: Dieser Artikel enthält Links, die wir zwar als Information auffassen, andere aber als Werbung!

Lüneburg – eine kleine beschauliche Stadt mit rund 75.000 Einwohnern, der die umliegenden Heide ihren Namen zu verdanken hat. Eine Stadt, die ich als gebürtige Niedersächsin nie so recht auf dem Schirm hatte. Schon gar nicht, wenn es um veganes Essen geht. Ursprünglich wollten wir (das Winterkind, des Winterkinds Papa und ich) in der Woche nach Ostern nach Brüssel reisen, weil es eines meiner Ziele ist, möglichst vielen europäischen Hauptstädten mal einen Besuch abgestattet zu haben. Allerdings war uns dann doch eher nach einer kleinen Stadt, als Abwechslung zum trubeligen Hauptstadtleben in Berlin.

In den letzten Jahren bereisten wir schon die ein oder andere Hansestadt, daher lag es nah, hier wieder anzusetzen. Die Wahl fiel dann schließlich auf Lüneburg. Auch deshalb, weil meine Recherchen im Vorfeld die – gemessen an der Einwohnerzahl – große Auswahl an veganen Essensmöglichkeiten offenbarte. Vegan in Lüneburg? Gar kein Problem.

Tatsächlich hat diese beschauliche, wunderschöne Stadt kulinarisch so viel für den pflanzenessenden Gaumen zu bieten, dass wir in drei Tagen nicht ansatzweise alles ausprobieren konnten. Schlendert man durch die Stadt, fällt einem ständig das Wort „vegan“ ins Auge.

Lüneburg besticht durch seine Altstadt mit all den kleinen und großen Gassen, deren alte Häuser in norddeutscher Backsteingotik und Backsteinrenaissance mit den kunstvoll verzierten Giebeln zahlreiche Geschäfte, Cafés und Restaurants beheimaten.

Ein Highlight ist sicherlich der alte Hafen mit Blick auf den Märchenturm und den alten Kran. Direkt daneben befindet sich das Hotel Bergström, in dem wir nächtigten. Wir hatten uns im Vorfeld nicht für eine Verpflegung angemeldet, da wir ja um die vegane Vielfalt in der Lüneburger Altstadt wussten, erfuhren aber durch Zufall an der Rezeption, dass es kein Problem gewesen wäre, rein pflanzlich verköstigt zu werden.

Alter Kran
Alter Hafen

Im Hafenviertel finden sich besonders viele vegane Essensmöglichkeiten. Geht man die Straßen direkt am Hafen entlang (Am Stintmarkt und Salzstraße am Wasser), kommt man als pflanzenessender Mensch definitiv auf seine Kosten. Hier befinden sich Annas Café [4], Tante Käthe [5], La Taverna [6] und Buddha Thai & Asian Food Lounge [7]. In allen vier Lokalitäten haben wir hervorragend gespeist. Auf der anderen Hafenseite Richtung Bahnhof kann man zudem im persischen Restaurant Soraya [8] sowie bei Loving Hut [9] einkehren. Diese beiden Lokalitäten konnten wir leider nicht mehr besuchen, dafür war unsere Zeit in Lüneburg einfach zu kurz und unsere Mägen durch die vielen anderen Leckereien zu gefüllt.

Direkt nach unserer Ankunft und dem Einchecken im Hotel führte unser Weg uns ins sehr gemütliche Annas Café [13]. Hier speist man im Schein prunkvoller Kronleuchter auf alten, bequemen Stühlen und Sofas. Bei schönem Wetter kann man auch draußen direkt an der Ilmenau sitzen. Zur Begrüßung gab es eine kleine Schale Popcorn.
Die Karte hat einiges Veganes zu bieten, darunter verschiedene Frühstücksoptionen, aber auch warme Hauptmahlzeiten und natürlich eine Kuchenauswahl. Wir entschieden uns an diesem Vormittag für das Pfannkuchen- sowie das Rührtofufrühstück. Schließlich ist es für ein gutes Frühstück nie zu spät! Das wissen auch die Betreiber*innen des Cafés, denn die erste Mahlzeit des Tages bekommt ihr hier den ganzen Tag.

Das Winterkind war begeistert vom Pfannkuchen und der Rührtofu war auch wirklich schmackhaft. Da das Café so gemütlich und das Essen so köstlich ist, ist es entsprechend stark frequentiert. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, reserviert hier einen Tisch.
Für uns ein weiterer Pluspunkt: Es gibt für Kinder eine große Box voller Stifte und jede Menge Papier. So ist ein entspannter Aufenthalt mit Kindern zumindest ein Stückweit garantiert 😉

Beim anschließenden Schlendern durch die historische Altstadt entdeckten wir am frühen Nachmittag zufällig das Chandler’s Coffee [19]. Welch ein Glück, denn das Winterkind lag uns bereits eine Weile mit dem dringenden Wunsch nach Eis in den Ohren. Hier wurden wir fündig: Veganen Frozen Joghurt mit diversen Toppings (z.B. Oreo-Kekse und Manner-Waffeln) kann man hier in drei verschiedenen Größen genießen.

Am Abend aßen wir im Buddha Thai & Asian Lounge [23].
Die rein pflanzlichen Gerichte sind auf der Speisekarte übersichtlich mit einem Blatt gekennzeichnet. Für uns gab es u.a. gebratenen Tofu mit Wokgemüse.

Abendessen in der Buddha Lounge
Gebratener Tofu mit Wokgemüse


Hatte uns Lüneburg am Tag unserer Ankunft mit herrlichem Sonnenschein begrüßt, bedeckten am nächsten Morgen Regenwolken den Himmel. Mit Regenschirmen im Gepäck zogen wir zum Frühstück los ins Tante Käthe [24]. Auch dieses Café besticht mit seiner gemütlichen Wohnzimmer-Einrichtung, die dafür sorgt, dass man sich quasi wie zu Hause fühlt. Neben einem umfangreichen veganen Frühstück, das auch für zwei Personen bestellt werden kann, gibt es hier natürlich auch veganen Kuchen und warme vegane Speisen, wie z.B. Flammkuchen. Das Frühstück besteht aus Quinoa-Porrdige mit Zimt, Tofurührei, Linsenpastete, Nougatcreme, hausgemachter Marmelade, Brötchen, Croissants und einem Heißgetränk nach Wahl mit Soja-, Mandel- oder Hafermilch.
Dem Winterkind wurde direkt nach unserer Ankunft eine Spielzeugkiste hingestellt. Auch hier sorgte diese für einen echt entspannten Start in den Tag.

Lüneburg erwies sich darüber hinaus auch abseits unserer positiven Café-Erfahrungen mit Kind als wirklich kinderfreundliche Stadt.
Es gibt direkt in der Altstadt, „Auf der Rübekuhle“, einen Spielplatz. In der Parkanlage Liebesgrund hinter der Bardowicker Mauer findet ihr ebenfalls zwei Spielplätze.

Auch ein Abstecher in den Kurpark lohnt sich. Dort gibt es einen Spielplatz zum Thema „Salz und Planwagen“. Lüneburg ist schließlich bekannt als Salzstadt.

Wir waren dort im Anschluss an unseren Besuch im Deutschen Salzmuseum [34], das dem Winterkind als Salzfan besonders gut gefallen hat. Das Museum bietet vieles zum Anschauen und auch einiges für Kinder zum Anfassen, u.a. ein riesiges Puzzle. Salz darf natürlich auch gekostet werden. Gerade bei eher unbeständigem Wetter können wir das Museum absolut empfehlen.

Am Rande des Kurparks befindet sich zudem die Salztherme Lüneburg [38]. Dort waren wir persönlich nicht, aber die Bilder im Netz sehen sehr vielversprechend aus.
Einen Aufstieg wert soll auch der Lüneburger Kalkberg [39] sein. Das Naturschutzgebiet bietet einen fantastischen Panoramablick über die Stadt.

Eine hervorragende Aussicht erwartet einen vom ehemaligen Wasserturm [40] aus, der auch das gleichnamige Museum beheimatet. Dem Winterkind war die Höhe nicht ganz geheuer, dafür war es zwischenzeitlich  ganz Ohr für die ein oder andere Info zum Thema Wasserverbrauch.

Aussicht vom Wasserturm
Benötigte Darstellung der Wassermenge verschiedener Lebensmittel im Wasserturm-Museum

 

Nach unserer kleinen Museums- und Parktour überfiel uns der kleine Hunger. Auf unserer veganen Location-Liste ziemlich weit oben stand der Imbiss Jim Curry [41], der auch eine Auswahl veganer FastFood-Klassiker auf der Speisekarte stehen hat. Darunter die vom Winterkindpapa so sehr geliebte vegane Currywurst. Für uns also ein Pflichtbesuch. Das Winterkind bekam ein veganes Schnitzel und ich probierte eine vegane Frikadelle. Alles war wirklich sehr lecker.

In der Zwischenzeit hatte sich der Himmel etwas aufgelockert und wir beschlossen, noch mal durch die Stadt zu tingeln.
Falls ihr gerne in hübschen kleinen Kinderbekleidungsgeschäften stöbert, in denen ihr auch fair produzierte und nachhaltige Kindermode findet, so seien euch Elli & Mai [45] und Herzstück [46] empfohlen. Letzteres bietet auch Schönes für (werdende) Mütter. Bei Elli & Mai können sich die kleinen Besucher*innen die Zeit, in der sich die Erwachsenen umsehen, mit einer reich und vielfältig gefüllten Spielzeug- und Bücherkiste vertreiben. Wir sind in beiden Läden wirklich sehr nett und kompetent beraten worden. Bei Elli & Mai entdeckten wir außerdem zufällig vegane Schuhe von Natural World [47].
Fürs Abendessen hatten wir einen Tisch im La Taverna [6] reserviert, einem italienischen Restaurant, das auch eine extra vegane Karte zu bieten hat. Und was soll ich schreiben: Pasta- und Pizza-Liebhaber*rinnen kommen hier voll auf ihre Kosten Genau so ein Restaurant vermisse ich in der Veganhauptstadt Berlin noch. Wir bestellten Spaghetti Carbonara, Tagliatelle mit Steinpilzen, Pizza und zum Nachtisch Tiramisu. Die Pizza haben wir leider vergessen zu fotografieren, aber ich kann euch sagen, dass alles wirklich ausgezeichnet geschmeckt hat. Unser Besuch im La Taverna erwies sich definitiv als gelungener kulinarischer Abschluss unseres kurzen Lüneburg-Trips.

Am nächsten Morgen vertrieben wir uns die Zeit zwischen Checkout und Abfahrt unseres Zuges noch mal mit einem spontanen Besuch im Café Anna. Hier entschieden wir uns erneut fürs Pfannkuchenfrühstück. Dazu bestellten wir außerdem das vegane Quinoa-Frühstück, welches aus Quinoabratlingen, Tomatendip, Dattel- und Avocadomus sowie selbstgebackenem Olivenbrot besteht.

Quinoafrühstück

Unser Fazit: Vegan in Lüneburg ist gar kein Problem. Wir kommen gerne wieder, auch weil es vegan noch einiges gibt, das wir gerne testen wollen. Eine sehr ausführliche Übersicht über das vegane Essensangebot in Lüneburg findet ihr übrigens bei Veganholic [51].

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