Vegan in der Normandie

Vegan in der Normandie

 

Dieses Jahr waren wir wieder mit zehn Personen im Familienurlaub, fünf Erwachsene und fünf Kinder, im Alter von zwei bis neun Jahren. Leider nur zehn Tage, mehr gemeinsame Zeit gaben die Ferientermine in Berlin und Niedersachsen nicht her.

Nach Bornholm im vergangenen Jahr ging es wieder ins geliebte Frankreich, dieses Mal in die Normandie und nicht in die Bretagne. Um unsere diversen, recht ausführlichen Texte über die Bretagne zu lesen, einfach „Bretagne“ in unsere Suche eingeben.

Wie jedes Jahr hatten wir ein Haus gemietet, dieses Mal in Martainville unweit der kleinen Stadt Beuzeville, der westlichsten Gemeinde des Departements Eure. Wir empfehlen grundsätzlich, Ferienunterkünfte und auch Campingplätze über diese französische Seite zu buchen. Dazu sind keine Französischkenntnisse erforderlich!

Die Normandie

Die Normandie erstreckt sich über eine Fläche von 30.149,17 km² und ist in die  Départements Calvados, Eure, Manche, Orne und Seine-Maritime aufgeteilt. Fast 3,5 Millionen Menschen leben dort.

Und natürlich ist die Normandie auch für die D-Day-Landungsstrände bekannt, wovon zahlreiche Museen, Ausstellungen, Denkmale und Friedhöfe zeugen und zu einem Besuch einladen.   Wir waren am  Juno Beach.

Vegan in der Normandie

Die Normandie ist noch nicht so gut vegan aufgestellt, wie wir das aus anderen Regionen kennen.

Sie ist für die drei C bekannt, Calvados, Camenbert und Cidre.  Das Dorf Camenbert haben wir zwar nicht besucht, dafür aber  schmackhaften veganen Camenbert sowohl in einigen Supermärkten als auch in Geschäften der Kette Biocoop gefunden. Cidre und, wer ihn mag, Calvados sind vegan.

Vorab hatten wir Restaurants ausgesucht, mussten aber nach unserer Ankunft feststellen, dass einige während unserer Anwesenheit wegen Urlaubs  oder sogar für immer geschlossen hatten. Das war ein wenig frustrierend, weil  gerade das am meisten gelobte nicht mehr existiert ebenso wie die sonst sehr hilfreiche Seite VegOresto, die viel besser  und zuverlässiger war Happy Cow. Bei Happy Cow empfiehlt es sich auf jeden Fall, das ausgesuchte Restaurant vor der Reservierung, meist unbedingt erforderlich, zu kontaktieren, um zu erfragen, inwieweit es wirklich vegane Optionen/Gerichte gibt. In Frankreich ist es nicht nur wegen der Öffnungszeiten besser, mittags in ein Restaurant zu gehen, sondern auch, weil von 12 bis 14 Uhr keine Parkgebühren erhoben und zu dieser Zeit wesentlich preiswertere Menüs angeboten werden, während man abends à la carte teurer speist.

Natürlich kann man sich vorab auch immer über kostenlose Parkmöglichkeiten informieren.

Die Supermärkte bieten ein sehr unterschiedliches veganes Sortiment und die Preise sind höher als bei uns. Deshalb nehmen wir immer eine vegane „Grundausstattung“ mit. Supermarchées haben oft weniger Veganes als Hypermarchées. Aber bei Biocoop, siehe weiter oben, wird man immer fündig.

In allen Supermärkten gibt es wirklich fantastische TK-Gemüsemischungen und zum Beispiel auch Auberginen in Scheiben, die leicht angetaut, prima gegrillt werden können.

Positiv zu erwähnen ist, dass es überall veganes (Frucht-)Eis gibt.

Honfleur

In der zauberhaften Stadt Honfleur entdeckten wir im Vorübergehen das vielversprechende Restaurant, „La Cantine“, das vegane Gerichte anbietet.  Es befindet sich am Place Hamelin 16, hat leider keine eigene Website, ist aber bei Instagram unter la_cantine_honfleur zu finden.

Caen

In Caen, einer Hafenstadt mit gut 200.000 Einwohner*innen im Département Calvados, gibt es die älteste Universität Frankreichs. Weil hier viele Studierende wohnen, ist  wahrscheinlich die Auswahl an veganen Restaurants ein wenig größer. Wir waren im „Greedy Guts“, einem urigen, kleinen Restaurant in der Nähe der Burg.  Bei herrlichem Wetter saßen wir im Hof und aßen dort. Sie sind dort kinderfreundlich, das Essen schmeckt, dies Auswahl ist eher bescheiden, aber alles ist bio.

Gefunden haben wir außerdem noch die Restaurants „Les gens heureux“, „Le triple V“ sowie die beiden libanesischen Restaurants „La perle du Liban“ und „Falafel & Veg“, hier die Adresse, weil es keine Website gibt: 19 Pass. d’Escoville.

Le Havre

Le Havre, haben wir als hässliche Stadt empfunden. Liest man dann etwas über die Geschichte der Stadt, ist es dann nicht mehr verwunderlich, den die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört.

Le Havre liegt an der Seinemündung und am Ärmelkanal und hat den zweitgrößten Hafen Frankreichs.

Wir hätten gern das vegane Restaurant und Café Popi’s Family besucht, aber es hatte in der Urlaubszeit geschlossen. Auf Instagram ist unter popisfamily zu finden. So besuchten wir das „Black Pearl“. Wie so viele kleine französische Restaurants hat es keine Website, ist aber bei facebook.  Es befindet sich in der Rue Frédéric Bellanger 68. Wir kamen leider erst kurz vor Ende der Mittagszeit, durften aber bleiben und wurden sehr freundlich bedient. Das Black Pearl ist kein veganes Restaurant, bietet aber vegetarische und vegane Optionen an.

Évreux

Auf dem Weg nach Giverny  machten wir Station in Évreux und aßen im äußerst kindefreundlichen Familienrestaurant „Le Luxe Syrien“, das auch auf faebook vetreten ist. Wir hatten nicht reserviert, aber ohne mit der Wimper zu zucken, bat man uns, fünf Minuten zu warten, und richtete flugs in der ersten Etage einen Tisch für 10 Personen her. Direkt vor dem Restaurant befinden sich kostenlose Parkplätze und ein schöner Spielplatz. Das Essen war köstlich, sättigend und recht preiswert, die Bedienung freundlich und sehr aufmerksam.

Trouville

Trouville-sur-Mer ist eine bezaubernde Stadt, die wir auch noch besucht haben. Dort können wir das sehr gut besuchte „Le Docks“ empfehlen, wo es schmackhafte vegane und sehr mächtige Burger gibt. Sitzt man draußen, kann man übef die Straße hinweg den Atlantik sehen.

In der Normandie unterwegs mit Kindern

Tolle Stände gibt es eigentlich überall. Das Schöne ist, dass sie nie überlaufen und außerdem überwacht sind. Vielleicht kommt es auch daher, dass die meisten Frankreichtoruristen weiter in die Bretagne oder Richtung Bordeaux an die Atlantikküste fahren. Wir waren in Deauville, am Juno Beach (siehe oben), in Houlgate und in Villers-sur-Mer, wo die Kinder mit Begeisterung Fossilien gesucht und Muscheln gesammelt haben.

Schließlich besuchten wir noch Étretat, wo die malerischen Kreidefelsen zu bewundern sind und sich direkt am Strand ein Spielplatz befindet. Spielplätze, Parks und altertümliche Karussells gibt es so gut wie überall und es kam nie Langeweile auf.

Nahe Houlgate in Villers-sur-Mer befindet sich das Paléospace, ein, wie die Kinder sagten, „Dinomuseum“. Es bietet auch ein Planetarium, das wir aber nicht besucht haben. Neben dem Paléospace ist ein schöner Park mit einem einladenden Spielplatz.

Wer Freizeitparks mag, könnte auch in das in der Nähe von Caen liegende „Festyland“ fahren, das bei recht angenehmen Preisen (z.B. die Familientickets) den ganzen Tag lang einen Riesenspaß verheißt. Der „Parc Historique Ornavik“ in Hérouville-Saint-Clair, auch in der Umgebung von Caen bietet Geschichtliches  von den Wikingern bis zu den Normannen und ist wohl sehr interessant, aber eher für ältere Kinder geeignet.

Menschen ab vier Jahre sind im „Labyrinthe de Honfleur“ zu günstigen Preisen willkommen.

Ein tolles Programm für Familien bietet das „Musée de Normandie“ in Caen.

Sonstiges Sehenswertes

Fünf Kilometer vom Juno Beach (siehe oben) entfernt, in Beny-sur-Mer, befindet sich ein Friedhof für kanadische Soldaten,  einer von vielen Soldatenfriedhöfen in der Normandie. Der Besuch war sehr interessant, aber auch beklemmend, vor allem, wenn man das Alter auf den Grabsteinen liest.

Unbedingt einen Besuch abstatten sollte man Haus und Garten des berühmten französischen Impressonisten Claude Monet. Wer seine Werke kennt, wird viele seine Motive beim Schlendern durch den Garten wiedererkennen.

In Giverny gibt es zwar kein veganes Angebot, aber einen Stand mit veganem Eis.

Außer Honfleur sollte man auch Pont Audemer, das Venedig der Normandie,  gesehen haben.

 

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