Pippi Langstrumpf-Torte
Eine bunte Pippi-Langstrumpf-Torte – das war des Winterkindes einziger Geburtstagswunsch. (Zur Figur der Pippi lest unten*). Herausforderung angenommen, denn solche Herzenswünsche werden nach Möglichkeit natürlich erfüllt.
Da wir keine großen Modellierkünstlerinnen sind, entschieden wir uns für den Weg des geringsten Widerstandes und kauften eine Pippi Langstrumpf-Figur statt eine aus Marzipan oder Fondant selbst zu formen. Damit spielt das Winterkind nun auch sehr gerne. Aber natürlich kann man eine solche Figur prinzipiell auch selbst herstellen oder aus Pappe o.ä. basteln.
Das Innenleben der Torte ist eine sogenannte Regenbogentorte, also eine Torte, deren einzelne Böden in den Farben des Regenbogens gefärbt sind. Wir haben die veganen Wilton-Lebensmittelfarben (Icing Colors) benutzt. Es gibt aber auch welche von Bio Vegan, allerdings sind die Farben nicht ganz so knallig. Am nachhaltigsten ist es vermutlich, mit Lebensmitteln zu färben , die hinterher noch verspeist werden, also z.B. mit Rote Bete, Spinat usw.
Bei der Tortendecke arbeiteten wir dann doch mit Fondant und zwar das allererste Mal. Dementsprechend ist es kein Meisterwerk geworden, aber für den ersten Versuch waren wir sehr zufrieden – und das Geburtstagskind sowieso.
Damit auf keinen Fall etwas schief geht, sind wir auf Nummer sicher gegangen und haben fertigen Fondant in weiß und schwarz gekauft, um das Scheckmuster des „Kleinen Onkel“ nachzustellen. Fondant ist meistens vegan.
Zwar nicht gerade umweltfreundlich, aber für Notfälle kann der Boden/ können die Böden gut in Alufolie eingewickelt eingeforen werden.
Tortenbodenform Ø 28,0 cm
Für den Teig (24er Springform) benötigt ihr:
900 g Weizenmehl (Typ 405, denn der ist ideal für Biskuitteig)
450g Zucker
4 Päckchen Backpulver
und optional z.B. Vanille oder Zitrone, wir haben noch 3 TL gemahlene Vanille zum Teig hinzugefügt
500 ml Wasser
500 ml Pflanzenmilch (wir haben Vanille-Sojamilch verwendet)
300 ml geschmacksneutrales Öl (Raps- oder Sonnenblumenöl)
Für die Füllung benötigt ihr:
ca. 600 ml aufschlagbare Sahne
Sahnesteif (Wir brauchten ca. vier kleine Tütchen, aber das ist immer unterschiedlich.
Wir haben auch schon gelesen, dass z.B. Schlagfix auch ganz ohne Sahnesteif funktioniert, aber sie wird wegen der E-Stoffe auch kritisch gesehen)
Orangenaroma, Orangensaft oder Orangenzesten
Für die Buttercreme benötigt ihr:
500 g vegane, streichfähige Margarine
200 bis 250 g Puderzucker
Das wird keine klassische Buttercreme, für die es noch Stärke und pflanzliche Milch bräuchte, also eine Puddinggrundlage. Da wir die Creme nur als Fondantgrundlage benötigten, haben wir uns den Aufwand geschenkt.
Ein Rezept für „richtige“ Buttercreme findet ihr z.B. bei Cakeinvasion
Zubereitung:
- Die trockenen Zutaten mit den flüssigen Zutaten vermischen und mit dem Handrührgerät kurz verrühren, bis eine einigermaßen gleichmäßige Masse ensteht. Es ist wichtig, nicht zu lang zu rühren, da der Teig so weniger fluffig wird.
- Anschließend den Teig gleichmäßig auf fünf oder sechs kleine Schüsseln aufteilen (je nachdem, wie viele Böden ihr backen wollt) .
- Dann jede Teigmesse in einer anderen Farbe einfärben. Bei den Willton-Farben reichen zwei-drei Messerspitzen zum Erreichen eines kräftigen Farbergebnisses.
- Anschließend die Böden nacheinander für jeweils ca. 20 Minuten bei 180 Grad Umluft backen.
- In der Zwischenzeit schon mal Sahne- und Buttercreme vorbereiten
Für die Sahnecreme Sahne, Sahnesteif und Orangenaroma o.ä. mit einem Handrührgerät oder Mixer steif schlagen. - Für die Buttercreme weiche Margarine zusammen mit dem Zucker schaumig schlagen.
- Böden abkühlen lassen und dann in gewünschter Reihenfolge mit jeweils einer Sahneschicht dazwischen stapeln.
- Anschließend die restliche Sahne rund um die Torte verteilen und anschließend die Buttercreme auftragen.
- Mithilfe runder Gefäße (z.B. Glas) verschiedener Größen die schwarzen Punkte aus dem schwarzen Fondant ausstechen.
- Danach das weiße Fondant auftragen. Dafür haben wir hier keine professionelle Anleitung, wir mussten selbst improvisieren. Cakeinvasion widmet sich ausführlich diesem Schritt.
- Die Kreise mit etwas Wasser anfeuchten und mit der befeuchteten Seite auf die Torte kleben.
- Dann fehlt nur noch die Pippi Figur und fertig ist die Pippi Langstrumpf-Torte.
Tipp: Das Teigrezept eignet sich prima als Rührteiggrundrezept. Damit könnt ihr alles machen: Zitronenkuchen, Schokokuchen, Nusskuchen und eben Tortenböden.
*Die Pippi Langstrumpf-Geschichten werden zu Recht angesichts ihrer rassistischen Darstellung der Bewohner „Taka-Tukas“ kritsiert. Auch wenn in den modernen Fassungen das N-Wort nicht mehr vorkommt, bleibt diese Darstellung insgesamt vor allem im dritten Band erhalten. Letztlich ist aber die ganze Figur des Ephraim Langstrumpfs als weißem „Südseekönig“, dem sich die schwarzen Einwohner der Insel sogleich bei dessen Ankunft unterwerfen, höchst problematisch.
Wir haben uns dennoch dafür entschieden, dem Winterkind ausgewählte Geschichten der Pippilotta vorzulesen. Dafür braucht es nicht die drei ursprünglichen Bände. Im Oetinger Verlag sind einzelne Kapitel als Bilderbuchvariante erschienen, in denen z.T. auch Pippis Vater als Kolonialherr keine Rolle spielt (z.B. „Pippi findet einen Spunk“).