Geister gibt es nicht oder meine total verrückte Reise mit Sir Parzival von Schreckenfels- Kinderroman

Geister gibt es nicht oder meine total verrückte Reise mit Sir Parzival von Schreckenfels- Kinderroman

Andrea Schomburg (Text), Andrea Stegmaier (Illustrationen)

Geister gibt es nicht oder Meine total verrückte Reise mit Sir Parzival von Schreckenfels

144 Seiten

Rowohlt Taschenbuch Verlag Rotfuchs  (08/2023)

ISBN-13 : ‎ 978-3499009723

15,00 €

Lina führt mit ihrer Mutter, ihrer kleinen Schwester Hedi und Hund Boris zusammen ein eigentlich geordnetes Leben, hätte ihr Vater nicht erst kürzlich die Familie in Richtung Düsseldorf verlassen und wäre Hedi nicht schwer an Asthma erkrankt.  Doch Lina hat ihre eigenen Strategien entwickelt, um die Kontrolle zu behalten und die Ordnung wieder herzustellen.

So wäscht sie sich – zum Schutz vor gefährlichen Viren und Bazillen – dreizehnmal am Tag die Hände und achtet penibel darauf, nicht auf Zwischenräume zu treten. So kann ja gar nichts schief gehen.

Auf einem Klassenausflug zur Ruine der Burg Schreckenfels macht Lina jedoch etwas, das ihr gar nicht ähnlich sieht: sie steckt einen merkwürdigen Stein ein, obwohl der doch voller Bakerien sein könnte. Aber dieser Stein ist erstaunlich blank und leuchtet so schön grün in der Sonne und grün ist doch Hedis Lieblingsfarbe – ein perfektes Mitbringsel.

Doch dieser Stein birgt ein Geheimnis, denn aus ihm taucht – erweckt durch Linas Gesang – der seit sechshundert Jahren eingesperrte Geist Sir Parzival auf, obwohl das doch gar nicht sein kann. Denn wenn Lina eines weiß, dann, dass es keine Geister gibt. Schließlich ist sie ein kluges, rationales Kind, das viel Wert auf wissenschaftliche Evidenz legt. Außerdem hat sie vor Kurzem erst ein Referat über Geister gehalten, in dem sie deren Nichtexistenz zweifelsfrei bewiesen hat.

Aber Sir Parzival scheint ganz und gar real, wie er dort vor Lina schwebt, sie mit „Fräulein“ anspricht und behauptet, sie wäre die Auserwählte, die ihn gemäß einer Prophezeiung von seinem Fluch befreien soll. Und zwar indem sie gemeinsam nach Anderweit reisen und dort die Mummelquelle wieder zum Sprudeln bringen.

So machen die beiden sich gemeinsam auf den Weg zu Karstadt, wo in einer Umkleidekabine die Reise nach Anderweit beginnt. Mit Hilfe einer geschwätzigen, in Sprichwörtern redenden Wasserlilie, dem fliegenden Pinguin Polonius Ping und den Glasbläserwichten versuchen Lina und Sir Parzival die Prophezeiung zu erfüllen. Wenn ihnen das gelingt, brechen sie nicht nur den Fluch, sondern ändern auch die Vergangenheit…

Andrea Schomburg hat eine amüsante Fantasiegeschichte mit zwei sympathischen Protagonist*innen und herzlichen, eigenwilligen Nebencharakteren geschaffen. Sie beweist, dass man zur Erschaffung einer fantastischen Welt nicht mehrere 100 Seiten braucht und nimmt Kinder ab 6 somit auf eine kurzweilige, aber dennoch im Gedächtnis bleibende Reise nach Anderweit mit. Dabei greift Schomburg auf eine schöne Sprache zurück und verwendet z.T. vom Aussterben bedrohte Wörter, die sich gut in das Geschehen einfügen und den Wortschaftz der Kinder (und sicher auch einiger Erwachsener) erweitern.

Andrea Stegmeiers detailreiche Bilder ergänzen die Geschichte ganz fantastisch.

Unser einziger Kritikpunkt sind die doch gehäuft auftauchenden Syntaxfehler. Hier sollte der Verlag noch einmal Korrektur lesen.

Wir empfehlen dieses Buch allen Kindern ab 6 Jahren zum Vorlesen oder ab 8 Jahren zum Selbstlesen sowie Klassenbüchereien an Grundschulen.

Der Verlag hat uns das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt. Wir haben uns zu diesem Buch unsere eigene Meinung gebildet, diese Rezension selbst verfasst und uns dabei weder des Klappentextes noch der Verlagsinformation bedient.

Von Andrea Schomburg haben wir 2018 bereits  das Weihnachtsbuch „Klaus, wir retten dich, halt aus“  vorgestellt und aus dem Rowohlt Verlag 2022 das Kindersachbuch „Wer schläft, wer wacht in der Nacht?

ACHTUNG WERBUNG: Dieser Link führt zum Titel, einem Blick ins Buch und zur Bestellmöglichkeit , dieser Link zur Verlagshomepage.

 

 

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